Snapchat oder TikTok: Wie erreichen Sie die Generation Z?

Snapchat oder TikTok: Wie erreichen Sie die Generation Z?

Veröffentlicht am 2. März 2022

Ann-Kathrin Habl

Ann-Kathrin Habl

Social Media Marketing

Snapchat oder TikTok – Das Wichtigste in Kürze

  • Die Generation Z setzt neue Maßstäbe, ist mobile first und nutzt als Kommunikationswege Snapchat oder TikTok.

  • Snapchat wird genutzt, um video- und fotobasierte Storys an Freunde zu verschicken. Die Plattform verzeichnet 332 Millionen Nutzer und über 5 Milliarden täglich aufgenommene Snaps.

  • TikTok ist eine beliebte Social-Media-App mit über 1 Milliarden Nutzer weltweit, die täglich 50 Minuten in der App verweilen. User können kurze Videos erstellen, ansehen und teilen.

Zur Generation Z gehören Jugendliche und junge Erwachsene, die um die Jahreswende geboren wurden. Sie sind technikaffin, digital vernetzt und mit Online-Medien aufgewachsen, daher werden sie auch Digital Natives genannt. Doch welche sozialen Kanäle nutzt die Gen Z besonders häufig? Snapchat oder TikTok? Wir geben Ihnen einen Überblick, wie Sie die Generation Z mit organischen und bezahlten Inhalten auf Snapchat oder TikTok erreichen können.

Generation Z verstehen und erreichen: Markenbindung als Werbestrategie

Viele Marketer stehen heutzutage vor einer neuen Herausforderung: Wie erreichen wir die Generation Z? Im Vergleich dazu, ist Facebook eine ideale Grundlage, um die Generationen X (Geburtsjahre 1960-1979) und die Baby Boomer (geboren vor 1960) online zu erreichen. Bei der Generation Y bzw. den Millennials (1980-1996) wird es schon kniffliger, denn hier hält sich ein Großteil auf Instagram auf. Die Generation Z (1997-heute) setzt neue Maßstäbe beim Schwierigkeitsgrad des Online Marketings. Statt Facebook und Instagram hat die Generation Z andere Kommunikationswege: Snapchat oder TikTok.

Noch mag die Generation Z nicht zu den einkommensstarken Zielgruppen gehören – doch auch diese Generation wird einmal anfangen zu arbeiten, Geld zu verdienen und natürlich auch auszugeben. Doch die Hoffnung vieler Marketer, dass sich die Arbeitenden der jeweiligen Generation dann auf Facebook anmelden und damit über Facebook Ads erreicht werden können, gilt eher als unbegründet. Die meisten der Generation Z haben schon im Kindesalter über das Handy oder Tablet die Welt des Internets erkundet. Statistiken zeigen, dass die Generation Z mobile first ist, das bedeutet sie bevorzugen die mobile Version von Apps oder Webseiten. Apps mit Fokus auf Foto- und Video-Inhalten wie Snapchat oder TikTok sind die Favoriten unter der Gen Z.

Es müssen also neue Werbemöglichkeiten auf Plattformen wie Snapchat oder TikTok her, auf denen auch die junge Generation erreicht werden kann. Schon heute setzen Unternehmen wie die GUESS oder BMW auf Werbung in den jungen sozialen Medien und hoffen damit auf Stärkung Ihrer Brand Awareness.

Snapchat oder TikTok: Welche Social Media Plattformen nutzt die Generation Z?

Wir geben Ihnen einen Überblick über die Vorteile von Snapchat oder TikTok:

Snapchat

  • 2011 gelauncht

  • Generation Z und Millennials

  • 332 Millionen tägliche Nutzer

  • Video- und fotobasierte Storys, die an Freunde verschickt werden können

  • Verschiedene Filter und Bearbeitungsmöglichkeiten

  • Organischer Content wird nur auf der Discover Page angezeigt, außer User schickt eine Freundschaftsanfrage

  • Content verfällt nach Anschauen oder spätestens nach 24 Stunden

  • Werbemöglichkeiten: Foto-Ads, Video-Ads, Collection-Ads, Story Ads, Filter- und AR Ads

  • Erweitertes Zielgruppen-Targeting und komplexes Kampagnen-Setup

TikTok

  • 2017 gelauncht

  • Vorrangig Generation Z

  • Über 1 Milliarden Nutzer weltweit

  • 10- bis 60-sekündige Videos als Loop abgespielt

  • Außergewöhnlicher Content nötig: Langweilige Werbevideos sind No-Go

  • Organischer Content mit hoher Reichweite durch Anzeige auf “For You”-Page möglich

  • Sichtbares Unternehmensprofil, keine Vernetzung mit Usern nötig

  • Werbemöglichkeiten: Brand Takeover, Top View, In-Feed Ads, Branded Hashtag-Challenge, Spark Ads

  • Durch passende Werbevideos werden loyale Fans erreicht

Snapchat – ein Freundesnetzwerk als Marketingplattform?

Snapchat ist eine mobile Anwendung für Android- und iOS-Geräte. Laienhaft wird die App von den Nutzern oft als Snap bezeichnet. Eines der Kernkonzepte der App besteht darin, dass jedes von Usern gesendete Bild, Video oder jede Nachricht (auch als Snap bezeichnet) standardmäßig nur für kurze Zeit verfügbar ist, bevor der Empfänger unzugänglich wird. Diese vorübergehende oder flüchtige Art der Anwendung sollte ursprünglich einen natürlichen Interaktionsfluss fördern.

Bezüglich der Audience kann die App punkten: Laut Statistiken verzeichnet Snapchat 332 Millionen Nutzer und über 5 Milliarden täglich aufgenommene Snaps, außerdem wird die App täglich pro User in Deutschland durchschnittlich 10 Mal geöffnet. 60 Prozent der User sind weiblich und 75 Prozent der Nutzer sind unter 35 – also eine beachtliche Plattform wenn man eine junge Zielgruppe hat. Und eine Statistik sticht besonders ins Auge: 38 Prozent der Snapchat-User nutzen weder Facebook noch Instagram und können dementsprechend nicht über die zwei großen Social Media Plattformen erreicht werden.

Organische Inhalte auf Snapchat: Kurzlebige Storys mit Filtern

Als Snapchat 2011 gelauncht wurde, nahmen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die App in Beschlag. Snapchat erlaubt seinen Nutzern video- und fotobasierte Storys an Freunde zu verschicken, die vorher durch verschiedene Filter wie z.B. den Hundefilter mit flauschigen Ohren oder weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten verändert werden können. Auffallend ist, dass der Content entweder direkt nach dem Anschauen oder nach spätestens 24 Stunden verfällt – was dazu führt, dass auch expliziter, nicht jugendfreier Content vermehrt versendet wird.

Bezahlte Inhalte auf Snapchat: Foto- oder Video-Ads auf Discover-Page

Um also nicht nur potenzielle Kunden über typische Facebook Ads zu erreichen, bietet Snapchat auch sein eigenes Advertising an. Erweitertes Zielgruppen-Targeting, simples und komplexeres Kampagnen-Setup und verschiedene Ad-Formate sind nur einige Punkte, die im Snapchat Business Manager zu finden sind.

Besonders die “Discover”-Page ist für Unternehmen interessant: Unternehmen können Ads in Video oder Foto Format schalten. Hier finden sich im Gegensatz zum Rest der App auch viele hochwertig produzierte Videos. Aber auch Collection-Ads, Story Ads oder sogar Filter- und AR Ads sind hier möglich.

Übersicht der Snapchat Ad-Formate

Übersicht der Snapchat Ad-Formate

TikTok – mit Tanzeinlagen zur Markenbindung?

TikTok ist eine beliebte Social-Media-App mit über 1 Milliarden Nutzer weltweit. Sie wurde erst 2017 vom chinesischen Unternehmen ByteDance gelauncht und bereits 25,7 Millionen Mal im Google Play Store heruntergeladen – somit überholt sie die Social-Media-Riesen Facebook und Instagram. In China wird TikTok “Douyin” genannt und ist dort heutzutage eine eigene App für die riesige chinesische Audience.

Mit TikTok können User kurze Videos erstellen, ansehen und teilen, die mit dem Handy aufgenommen wurden. Mit ihren personalisierten, skurrilen Videoinhalten, die mit Musik und Soundeffekten unterlegt sind, zeichnet sich die App durch ihr hohes Engagement aus. Der große Unterschied zu Snapchat: Der User muss sich nicht mit anderen Nutzern vernetzen, um Content angezeigt zu bekommen.

Organische Inhalte auf TikTok: Tanz- und Lip-Sync-Videos

TikTok erlaubt seinen Usern 10- bis 60-sekündige Videos aufzunehmen. Doch im Gegensatz zu anderen Plattformen wird hier viel getanzt, gesungen und Comedy-Sketche veröffentlicht. Auch Lip-Sync-Videos bekannter Songs oder Filmausschnitte sind beliebt. TikToker können ihre Videos mit Effekten wie Filtern, Hintergrundmusik und Stickern versehen. Auch wenn sie sich an verschiedenen Orten befinden, können Sie an Inhalten zusammenarbeiten und Duett-Videos mit geteiltem Bildschirm erstellen.

Nach dem Öffnen der App wird der User direkt auf die „For You”-Page weitergeleitet, auf der ihm Videos vorgeschlagen werden, die auf Daten wie Alter, Region und bisher gesehenen Videos basieren. Durch Hoch- und Runterwischen gelangt der User direkt zum vorherigen beziehungsweise nächsten Video. Das Besondere: Der Nutzer muss die Videos nicht aktiv starten, denn diese werden automatisch als Loop abgespielt. Dies führt dazu, dass der durchschnittliche TikTok-User täglich 50 Minuten in der App verweilt – ein beachtlicher Zeitraum. Vergleicht man die Zahl mit dem Fernsehen (220 Minuten) so erkennt man, dass die Popularität von TikTok nicht nur rasant gestiegen ist, sondern großes Potenzial für Advertiser mit sich bringt.

Bezahlte Inhalte auf TikTok: Video-Ads oder Branded Hashtag Challenge

TikTok Werbung bekommt durch die hohe Popularität einen immer höheren Stellenwert für Marketer. Auf TikTok gibt es unterschiedliche Werbemöglichkeiten: Brand Takeover, Top View, In-Feed Ads, Branded Hashtag-Challenge, Spark Ads (Branded Effect). Werbung wird auf TikTok in den normalen Feed gespeist und nur durch ein kleines „Sponsored” in einer Ecke gekennzeichnet. Auch hier funktioniert nativer Content am besten: Mit humorvollen Videos kann ein Unternehmen nichts falsch machen.

Übersicht der TikTok Ad-Formate

Übersicht der TikTok Ad-Formate

Snapchat oder TikTok: Für welche Plattform sollten Sie sich entscheiden?

Abschließend gilt es zu sagen, dass die Entscheidung zwischen Snapchat oder TikTok allein von Ihrer Zielgruppe und Experimentierfreudigkeit abhängt. Snapchat zeigt sich durch seine längere Existenz stabiler als TikTok. Doch der Wachstumsriese sollte nicht vernachlässigt werden: Noch bietet sich die Möglichkeit für Unternehmen mit dem richtigen Content den Markenbindungseffekt bei der jungen Zielgruppe zu erreichen – zumindest solange die meisten anderen Unternehmen ihren Fokus noch auf Facebook und Instagram haben. Nutzen Sie also diese Chance!

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