Data Driven Marketing: So trefft ihr Entscheidungen, die wirklich wirken

Data Driven Marketing: So trefft ihr Entscheidungen, die wirklich wirken

Veröffentlicht am 18. Juni 2025

Sissy Scheible

Sissy Scheible

Online-Marketing

Data Driven Marketing - Das Wichtigste in Kürze:

  • Data Driven Marketing ist ein Ansatz, bei dem Marketingentscheidungen auf der Grundlage von gesammelten und analysierten Daten getroffen werden.

  • Data Driven Marketing hilft euch, Zielgruppen besser zu verstehen, Inhalte zu personalisieren, Budgets effizient einzusetzen und schnell auf Veränderungen im dynamischen Marketingumfeld zu reagieren.

  • Die wichtigsten Schritte im Data Driven Marketing umfassen die Definition klarer Ziele, die DSGVO-konforme Datenerhebung und -bereinigung, tiefgehende Analyse, Ableitung konkreter Maßnahmen und eine kontinuierliche Optimierung.

  • Durch die Nutzung relevanter Kennzahlen (KPIs) wie Conversion Rate, ROAS und Customer Lifetime Value können Marketingmaßnahmen objektiv bewertet und deren Wirkung messbar verbessert werden.

  • Wir haben die 10 besten Tools für euer Data Driven Marketing für euch zusammengestellt.

Bei einer Plakataktion oder Werbung in der Zeitung ist schwer zu sagen, wie viele Menschen eure Anzeige gesehen und wie viele darauf reagiert haben.

Im Online Marketing hingegen könnt ihr über eine Fülle an Daten verfügen, die euch Aufschluss darüber geben, wie eure Werbemaßnahmen bei den Nutzern ankommen. Diese Daten solltet ihr unbedingt für euch nutzen, denn Data Driven Marketing ermöglicht euch, eure Marketing-Maßnahmen auf Basis von nachvollziehbaren Fakten zu planen und somit effizienter zu machen.

Wir erklären euch, was Data Driven Marketing ist, wie euch Daten bessere Entscheidungen ermöglichen und welche Tools sich für euer datenbasiertes Marketing am besten eignen. 

Was ist Data Driven Marketing?

Data Driven Marketing ist ein Ansatz, bei dem Marketingentscheidungen auf der Grundlage von gesammelten und analysierten Daten getroffen werden. Diese Daten können unterschiedlichster Natur sein:

  • Website-Analytics (z. B. Besucherverhalten)

  • CRM-Daten (z. B. Kundenhistorie)

  • Social-Media-Insights (z. B. Interaktionen, Reichweite)

  • E-Mail-Kampagnenkennzahlen (z. B. Öffnungs- und Klickraten)

  • Demografische und geografische Daten

  • Umfragedaten, Kundenfeedback, Transaktionsdaten usw.

Das Ziel: Marketingmaßnahmen nicht mehr ins Blaue zu planen, sondern auf Basis nachvollziehbarer Fakten. Statt zu raten, was bei der Zielgruppe ankommt, liefern Daten klare Antworten.

Ein Beispiel: Anstatt pauschal eine Facebook-Kampagne für alle eure Filialen zu schalten, analysiert ihr zunächst, in welchen Regionen welche Zielgruppen besonders gut auf welche Botschaften reagieren und passt dann eure Kampagnen standortspezifisch an. 

Die Folge: geringere Streuverluste, bessere Ergebnisse, effizientere Budgetnutzung.

Warum ist Data Driven Marketing unverzichtbar?

Die Antwort ist einfach: Weil ihr mit datengetriebenem Marketing eure Werbemaßnahmen effizienter und effektiver gestalten und gleichzeitig eure Zielgruppenansprache präzisieren könnt.

Früher reichte es, eine Anzeige in der Zeitung zu schalten oder ein Plakat aufzuhängen. Heute konkurriert ihr mit unzähligen Botschaften auf allen Kanälen, von Social Media über Google, Newsletter, Podcasts, YouTube bis hin zu TikTok und mehr. Gleichzeitig erwarten Kundinnen und Kunden relevante, personalisierte Inhalte. Wer einfach alle Kanäle mit der gleichen Botschaft bespielt, wird übersehen.

Daten helfen euch:

  • eure Zielgruppen besser zu verstehen

  • eure Inhalte zu personalisieren

  • Budgets effizienter einzusetzen

  • schneller zu reagieren, wenn etwas nicht funktioniert

Beispiel aus der Praxis: Ein Einzelhändler erkennt durch Auswertung seiner Newsletter-Klickzahlen, dass seine Kundschaft in ländlichen Regionen stärker auf Rabattaktionen reagiert als in der Stadt. Künftig werden also ländliche Zielgruppen gezielter mit Angeboten angesprochen, während städtische Kunden eher mit neuen Produkt-Highlights versorgt werden.

Datenbasierte Entscheidungen führen zu besserer Relevanz, was wichtig ist, denn Relevanz entscheidet heute über Erfolg oder Misserfolg im Marketing.

Welche Unternehmen sollten Data Driven Marketing nutzen?

Kurze Antwort: alle.

Egal, ob ihr ein lokales Café mit drei Standorten betreibt oder ein Filialnetz mit 100 Shops koordiniert: Datengetriebenes Marketing bringt euch weiter.

Kleine Unternehmen profitieren von datenbasierter Werbung, weil sie damit ihr begrenztes Marketingbudget gezielter einsetzen können. Warum 500 Euro auf eine pauschale Anzeige werfen, wenn ihr mit 100 Euro gezielt eure Wunschkunden im Umkreis von 10 Kilometern ansprechen könnt?

Mittelständler und Filialunternehmen profitieren doppelt: Sie können sowohl standortübergreifende Trends erkennen als auch regionale Unterschiede sichtbar machen und nutzen. So lassen sich Kampagnen lokalisieren – mit besserem Timing, besserem Wording und höherer Relevanz.

B2B-Unternehmen nutzen datenbasiertes Marketing beispielsweise für gezielteres Lead Scoring, Content-Strategien entlang der Customer Journey oder zur Evaluation von Messekontakten.

Branchenübergreifend gilt: Wer Daten ignoriert, verschenkt Potenzial.

Warum Daten bessere Entscheidungen ermöglichen

Daten geben euch einen klaren Blick auf das tatsächliche Verhalten eurer Zielgruppen. Kein Rätselraten, kein „wir glauben, dass…“, sondern: „wir wissen, dass…“.

Daten ermöglichen:

  • Transparenz über den Erfolg oder Misserfolg einzelner Maßnahmen

  • schnelle Optimierung laufender Kampagnen

  • fundierte Learnings für zukünftige Strategien

  • Nachweis über den ROI eures Marketings

Beispiel: Euer Facebook-Post zur neuen Aktion läuft in Berlin hervorragend, aber in München bleibt die Interaktion aus. Die Analyse zeigt: In Berlin war die Postingzeit perfekt abgestimmt, in München wurde zur falschen Zeit gepostet. Folglich passt ihr künftig die Postingzeiten je Region an.

Das Ergebnis: Bessere Performance, ohne mehr Budget.

Die wichtigsten Schritte im datengetriebenen Marketing

  1. Ziele definieren: Bevor ihr überhaupt Daten erhebt, solltet ihr euch klar darüber sein, was ihr mit euren Marketingaktivitäten erreichen wollt. Möchtet ihr mehr Leads generieren, die Markenbekanntheit steigern, den Umsatz in bestimmten Regionen erhöhen oder bestehende Kunden reaktivieren? Nur wenn eure Ziele konkret und messbar sind, könnt ihr später auch bewerten, ob eure Maßnahmen erfolgreich waren. Eine klare Zieldefinition bildet die Grundlage für jede datenbasierte Strategie.

  2. Datenquellen identifizieren: Im nächsten Schritt geht es darum herauszufinden, welche Daten euch bereits zur Verfügung stehen und welche ihr noch erheben müsst. Nutzt ihr bereits Tools wie Google Analytics, ein CRM-System oder Social-Media-Insights? Vielleicht habt ihr sogar Kassendaten oder Feedback aus Kundenbefragungen? Verschafft euch einen Überblick und prüft, ob die vorhandenen Datenquellen ausreichen, um eure Ziele zu erreichen, oder ob ihr neue Trackingmöglichkeiten einführen müsst.

  3. Daten sammeln: Sobald ihr wisst, welche Daten ihr braucht, müsst ihr dafür sorgen, dass diese kontinuierlich und zuverlässig erhoben werden. Dafür ist ein sauberes Setup eurer Tracking- und Analyse-Tools unerlässlich. Ob Cookie-Consent-Banner, Events in Google Analytics oder Conversion-Tracking in Meta Ads: Jede Quelle muss korrekt implementiert sein. Achtet dabei unbedingt auf die Einhaltung der DSGVO. Nur datenschutzkonforme Erhebung ist auch langfristig nutzbar und rechtlich sicher.

  4. Daten bereinigen und strukturieren: Nicht alle gesammelten Daten sind automatisch brauchbar. Oft enthalten Datenbanken doppelte Einträge, veraltete Informationen oder Formatierungsfehler. Diese Ungenauigkeiten können eure Auswertungen verfälschen. Daher solltet ihr regelmäßig eine Datenhygiene durchführen: Bereinigt fehlerhafte Datensätze, vereinheitlicht Formate (z. B. bei Telefonnummern oder Adressen) und strukturiert eure Daten so, dass sie effizient ausgewertet werden können, zum Beispiel nach Regionen, Zielgruppen oder Produktgruppen.

  5. Daten analysieren: Nun beginnt die eigentliche Arbeit: Die Auswertung der gesammelten und bereinigten Daten. Welche Kanäle performen am besten? Welche Zielgruppen reagieren auf welche Inhalte? In welchen Regionen erzielt ihr die besten Conversion Rates? Nutzt Diagramme, Dashboards und Segmentierungen, um Muster zu erkennen und Hypothesen abzuleiten. Eine gute Analyse geht dabei nicht nur in die Breite, sondern vor allem in die Tiefe. Je genauer ihr hinschaut, desto wertvoller die Erkenntnisse.

  6. Maßnahmen ableiten: Basierend auf euren Analysen könnt ihr nun konkrete Handlungsempfehlungen formulieren. Wenn zum Beispiel klar wird, dass Instagram-Anzeigen in Ballungsräumen deutlich besser performen als auf dem Land, könnt ihr euer Budget entsprechend umschichten. Oder ihr erkennt, dass ein bestimmter Anzeigentyp besonders gut bei einer jüngeren Zielgruppe funktioniert und entwickelt darauf aufbauend eine neue Kampagne. Wichtig ist: Daten liefern euch keine fertige Kampagne, aber die besten Bausteine dafür.

  7. Testen und optimieren: Marketing ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess. Deshalb solltet ihr eure Maßnahmen immer wieder testen, z. B. durch A/B-Tests bei Anzeigen, Landingpages oder Betreffzeilen. Vergleicht verschiedene Varianten gegeneinander, um herauszufinden, was besser funktioniert. Aber auch nach dem Test ist nicht Schluss: Nutzt die Ergebnisse, um eure Strategien laufend zu verbessern. So entsteht ein Kreislauf aus Lernen, Anpassen und Wachsen.

  8. Daten laufend aktualisieren: Selbst die besten Analysen verlieren ihren Wert, wenn sie auf veralteten Daten basieren. Deshalb ist es essentiell, eure Daten regelmäßig zu aktualisieren und eure Systeme kontinuierlich zu pflegen. Plant feste Routinen zur Datenpflege ein, z. B. monatliche Abgleiche mit dem CRM, automatische Updates in eurem Dashboard oder Reminder zur Zielgruppen-Validierung. Nur so bleibt eure Marketingstrategie auf der Höhe der Zeit und ihr könnt schnell auf Veränderungen reagieren.

Das sind die Erfolgsfaktoren für Data Driven Marketing

  • Datenkultur im Unternehmen: Damit datengetriebenes Marketing wirklich funktioniert, muss eine positive Datenkultur im gesamten Unternehmen etabliert werden. Das bedeutet: Entscheidungen sollten nicht auf Bauchgefühl oder Hierarchien basieren, sondern auf belastbaren Zahlen. Führungskräfte müssen diese Herangehensweise nicht nur erlauben, sondern aktiv fördern, z.B. durch Vorleben, Ressourcen und Schulung. Erst wenn auch Geschäftsführung, Vertrieb, Marketing und andere Abteilungen datenbasierte Entscheidungen als Normalität ansehen, kann Data Driven Marketing sein volles Potenzial entfalten.

  • Zugängliche Dashboards & Reports: Daten nützen nichts, wenn sie irgendwo in einer Excel-Tabelle oder in einem unübersichtlichen Tool verschwinden. Sie müssen leicht auffindbar, gut lesbar und intuitiv verständlich sein, auch für Nicht-Analysten. Dashboards sollten in Echtzeit aktuelle Zahlen liefern, visuell aufbereitet sein und gezielt auf die Fragestellungen der jeweiligen Nutzergruppen eingehen. Ein klar strukturierter Report kann oft mehr bewirken als eine 30-seitige Datenanalyse, wenn er die richtigen Menschen zur richtigen Zeit erreicht.

  • Kollaboration zwischen Abteilungen: Daten entfalten ihre volle Wirkung nur dann, wenn sie nicht in Silos versteckt sind. Marketing, Vertrieb, Kundenservice, Produktentwicklung - sie alle sammeln und benötigen Informationen über Kunden, Verhalten und Bedürfnisse. Wenn diese Abteilungen miteinander kommunizieren und gemeinsam auf dieselben Datenquellen zugreifen, entstehen ganz neue Perspektiven und Synergien. Das erfordert offene Kommunikation, technische Schnittstellen und klare Prozesse für den Datenzugriff und -austausch.

  • Kontinuierliches Lernen: Data Driven Marketing ist keine Einbahnstraße und kein abgeschlossenes Projekt, sondern ein kontinuierlicher Lernprozess. Nicht jede Maßnahme bringt sofort den gewünschten Erfolg, aber jede bringt Erkenntnisse. Wichtig ist, dass Fehler nicht als Scheitern, sondern als Lernchancen gesehen werden. Wer regelmäßig testet, experimentiert, analysiert und optimiert, entwickelt ein immer besseres Verständnis für Zielgruppen, Kanäle und Inhalte. Langfristig führt diese Lernkultur zu besseren Kampagnen und nachhaltigem Wachstum.

  • Technologisches Fundament: Damit Daten zuverlässig gesammelt, ausgewertet und nutzbar gemacht werden können, braucht es ein solides technisches Fundament. Dazu gehören nicht nur Tools zur Datenerhebung und -analyse, sondern vor allem auch saubere Datenstrukturen, Schnittstellen zwischen den Systemen und eine stabile IT-Infrastruktur. Systeme wie CRM, Analytics, E-Mail-Tools und Werbeplattformen müssen miteinander kommunizieren können, um ein vollständiges Bild zu erzeugen. Ohne diese Basis drohen Chaos, Datenverlust oder auch falsche Entscheidungen.

Wichtige Kennzahlen im datengetriebenen Marketing

Hier eine Auswahl besonders relevanter KPIs (Kennzahlen), die euch helfen, eure Marketingmaßnahmen objektiv zu bewerten und datenbasiert zu optimieren:

Conversion Rate: Wie viele Besucher führen die gewünschte Aktion aus?

Die Conversion Rate misst, wie viele eurer Website-Besucher eine definierte Zielhandlung ausführen, zum Beispiel ein Formular absenden, einen Kauf abschließen oder sich für den Newsletter anmelden. Sie ist einer der zentralsten Indikatoren für die Wirksamkeit eurer Kampagnen und eurer Website. Eine hohe Conversion Rate zeigt, dass eure Inhalte, Angebote und Nutzerführung stimmig sind und eine niedrige Conversion Rate weist auf Optimierungspotenzial hin.

CTR (Click-Through-Rate): Wie viele klicken auf eure Anzeige oder euren Link?

Die Click-Through-Rate zeigt, wie viele Menschen auf eine Anzeige oder einen Link klicken, bezogen auf die Gesamtzahl derjenigen, die ihn gesehen haben. Eine hohe CTR deutet auf eine starke Ansprache hin, sowohl visuell als auch inhaltlich. Ist die CTR niedrig, lohnt es sich, Texte, Bilder oder Zielgruppen-Einstellungen zu überarbeiten, um mehr Interesse zu wecken.

Cost per Click / Lead / Acquisition: Wie teuer ist euch jeder Klick oder Kunde?

Diese Kennzahlen sagen euch, wie viel Budget ihr einsetzen müsst, um einen Klick, einen Lead oder einen tatsächlichen Kunden zu gewinnen. Besonders wichtig ist dabei das Verhältnis zum späteren Umsatz: Ein niedriger Cost per Lead (CPL) ist nur dann gut, wenn die Leads auch qualitativ hochwertig sind. Diese Werte helfen euch dabei, Budgets gezielt einzusetzen und teure Streuverluste zu vermeiden.

Return on Ad Spend (ROAS): Wie viel Umsatz bringt euch 1 Euro Werbebudget?

Der ROAS ist eine zentrale Metrik zur Bewertung eurer Rentabilität im Online-Marketing. Er zeigt, wie viel Euro Umsatz ihr für jeden investierten Euro in Werbung erzielt. Ein ROAS von 4 bedeutet beispielsweise, dass ihr für 1 Euro Werbekosten 4 Euro Umsatz gemacht habt. Je nach Branche und Ziel kann ein guter ROAS stark variieren. Wichtig ist, dass er langfristig über euren Kosten liegt.

Bounce Rate: Wie viele Nutzer verlassen eure Seite ohne Interaktion?

Die Bounce Rate gibt an, wie viele Besucher eure Seite sofort wieder verlassen, ohne eine weitere Aktion durchzuführen. Eine hohe Absprungrate kann viele Ursachen haben: unpassende Inhalte, zu lange Ladezeiten, ein unübersichtliches Layout oder irrelevante Zielgruppen. Sie ist ein Frühwarnsystem dafür, dass irgendetwas auf eurer Seite nicht den Erwartungen der Nutzer entspricht.

Engagement Rate: Wie aktiv interagieren Nutzer mit euren Inhalten?

Die Engagement Rate misst, wie stark Nutzer mit euren Inhalten interagieren, durch Likes, Shares, Kommentare oder andere Reaktionen. Gerade im Social Media Marketing ist sie ein wichtiger Indikator dafür, wie relevant eure Inhalte wirklich sind. Eine hohe Engagement Rate zeigt, dass eure Inhalte emotional oder informativ überzeugen und dass ihr echten Dialog mit eurer Zielgruppe erzeugt.

Customer Lifetime Value (CLV): Wie viel bringt euch ein Kunde langfristig?

Der CLV gibt an, welchen finanziellen Wert ein Kunde im gesamten Verlauf seiner Beziehung mit eurem Unternehmen hat, nicht nur beim ersten Kauf, sondern über Monate oder Jahre hinweg. Diese Kennzahl hilft euch einzuschätzen, wie viel ihr bereit sein könnt, für die Akquise eines neuen Kunden auszugeben. Wer den CLV kennt, kann langfristige Strategien entwickeln und seine Marketingausgaben nachhaltiger planen.

Diese KPIs sind keine isolierten Zahlen, sondern Teil eures datengetriebenen Entscheidungsprozesses. Sie helfen euch, Erfolge zu messen, Schwachstellen zu erkennen und eure Maßnahmen gezielt zu verbessern, immer mit dem Ziel, messbar mehr Wirkung zu erzielen.

Hand writing on a whiteboard with marketing metrics: Click-Through-Rate, Conversion Rate, Bounce Rate, ROAS, CLV, Cost per Click/Lead.

Diese KPIs solltet ihr kennen, um effektives datenbasiertes Marketing zu betreiben.

Herausforderungen im Data Driven Marketing

Natürlich bringt Data Driven Marketing viele Vorteile, aber eben auch einige Stolpersteine. Diese Hürden solltet ihr kennen und aktiv angehen:

  • Datenschutz & DSGVO: Der Umgang mit personenbezogenen Daten ist in Europa streng geregelt. Ihr müsst jederzeit wissen, welche Daten ihr überhaupt sammeln dürft, wie ihr sie speichert und ob ihr sie rechtskonform verarbeitet. Dazu gehören transparente Datenschutzrichtlinien, rechtssichere Einwilligungen über Consent-Banner sowie eine datensparsame Erhebung. Tools wie anonymisierte Analytics, serverseitiges Tracking oder datenschutzkonforme CRM-Systeme können euch helfen, eure Strategie DSGVO-konform umzusetzen, ohne auf wertvolle Erkenntnisse zu verzichten.

  • Tool-Wildwuchs: Im digitalen Marketing gibt es mittlerweile für jede Aufgabe ein spezialisiertes Tool und oft werden viele parallel eingesetzt. Das führt schnell zu einem unübersichtlichen Tool-Wildwuchs mit isolierten Dateninseln, mehrfacher Dateneingabe und hoher Fehleranfälligkeit. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Tools, sondern deren Integration: Systeme sollten miteinander kommunizieren, Daten automatisch synchronisieren und zentrale Dashboards ermöglichen. Weniger ist oft mehr, vorausgesetzt, die Tools sind richtig gewählt und sauber implementiert.

  • Falsche Interpretation: Zahlen wirken objektiv. Doch wer sie falsch liest, trifft trotzdem falsche Entscheidungen. Ein typisches Beispiel: Eine steigende Conversion Rate kann gut aussehen, aber wenn sie auf einen stark eingegrenzten Zielgruppentest zurückzuführen ist, sind die Ergebnisse nicht repräsentativ. Ohne analytisches Grundverständnis können selbst valide Daten zu Fehleinschätzungen führen. Deshalb ist es sinnvoll, euer Team zu schulen oder, wo nötig, externe Experten für Auswertung und Interpretation hinzuzuziehen.

  • Daten-Silos: Wenn Daten nur innerhalb einzelner Abteilungen gesammelt werden und nicht unternehmensweit zugänglich sind, bleibt viel Potenzial ungenutzt. Das Marketing weiß vielleicht, wie Nutzer auf Anzeigen reagieren, aber nicht, wie lange sie nach dem Kauf Kunden bleiben. Diese Information liegt beim Vertrieb oder im Kundenservice. Solche Silos verhindern ein ganzheitliches Kundenverständnis und führen oft zu widersprüchlichen Maßnahmen. Gemeinsame Datenplattformen, klare Zuständigkeiten und offene Kommunikation helfen, diese Barrieren abzubauen.

  • Mangelndes Know-how: Viele Unternehmen sammeln zwar Daten, wissen aber nicht, wie sie diese sinnvoll auswerten und nutzen können. Dashboards bleiben ungenutzt, Reports werden nicht gelesen oder falsche KPIs stehen im Fokus. Ohne das nötige Wissen bleiben Daten reine Zahlenkolonnen ohne Aussagekraft. Deshalb ist es essenziell, in die Datenkompetenz eures Teams zu investieren, z.B. durch Schulungen, Workshops oder die Zusammenarbeit mit datenaffinen Agenturen. Nur wer die Daten versteht, kann daraus auch erfolgreiche Strategien ableiten.

Die 10 besten Data Driven Marketing Tools

Datengetriebenes Marketing steht und fällt mit den richtigen Tools. Sie helfen euch dabei, Informationen zu sammeln, zu analysieren, zu visualisieren und direkt für eure Kampagnen zu nutzen. Hier findet ihr zehn besonders hilfreiche Tools, die euch bei der Umsetzung eurer Data Driven Strategie unterstützen:

Werbeanalyse-Tools

Werbeanalyse ist die Grundlage jedes datengetriebenen Marketings. Als Unternehmen solltet ihr wissen, wer eure Website besucht, über welche Kanäle die Nutzer kommen, wie sie sich verhalten und an welchen Stellen sie abspringen. Nur so lassen sich Inhalte, Kampagnen und Angebote sinnvoll optimieren. 

Die besten Tools:

  • Google Analytics 4: Der Standard für Webtracking. GA4 analysiert Nutzerverhalten auf eurer Website, zeigt Conversion-Pfade, Zielgruppenmerkmale und die Performance einzelner Seiten oder Kampagnen. Besonders wichtig: GA4 arbeitet eventbasiert, wodurch ihr viel flexibler messen könnt.  

  • Matomo: Für alle, die besonderen Wert auf Datenschutz und Datenhoheit legen. Matomo ist eine Open-Source-Alternative zu Google Analytics, kann selbst gehostet werden und erfüllt die DSGVO-Anforderungen ohne zusätzliche Zustimmungspflicht (wenn anonymisiert verwendet). Ideal für Unternehmen mit sensiblen Daten oder hohen Compliance-Anforderungen.  

Screenshot Website Matomo

Matomo eignet sich besonders für alle, die besonderen Wert auf Datenschutz und Datenhoheit legen.

Marketing Automation Tools

Automatisierung spart Zeit, reduziert Fehler und hilft dabei, relevante Inhalte zur richtigen Zeit an die richtige Zielgruppe auszuspielen, egal ob in Social Media, per E-Mail oder über Google Ads. KMU mit wenig Personal profitieren ebenso stark von Automatisierung wie große Unternehmen, die Wert auf Skalierbarkeit legen.

Die besten Tools:

  • LocalUp: LocalUp ist ideal für Unternehmen mit mehreren Standorten oder Filialen, die ihre Marketingmaßnahmen lokal aussteuern wollen. Die Plattform automatisiert nicht nur Kampagnen auf Google, Facebook & Co., sondern nutzt dabei auch standort- und performancebezogene Daten zur optimalen Steuerung. So erreicht ihr mit wenig Aufwand genau die Zielgruppen, die vor Ort wirklich relevant sind, datenbasiert und hoch skalierbar. 

    Screenshot LocalUp Marketing Automation

    LocalUp hilft euch, eure Ads zielgruppengerecht und automatisiert auszuspielen.

  • Brevo (ehemals Sendinblue): Ein vielseitiges All-in-one-Tool für E-Mail-Marketing, SMS und einfache Marketing-Automationen. Skalierbar, DSGVO-konform und besonders attraktiv für Unternehmen, die einen schnellen Einstieg in die Automation suchen.  

CRM-Systeme (Customer Relationship Management)

Kundendaten zentral zu erfassen, zu pflegen und gezielt zu nutzen, ist essentiell, vom ersten Kontakt bis zur langfristigen Kundenbindung. Ein gutes CRM unterstützt Vertrieb, Marketing und Service gleichermaßen und schafft eine 360°-Sicht auf den Kunden.

Die besten Tools:

  • HubSpot CRM: Die kostenlose Basisversion enthält bereits viele nützliche Funktionen wie Kontaktverwaltung, E-Mail-Tracking, Deal-Pipelines und Reporting. Unternehmen können je nach Bedarf problemlos weitere Module dazubuchen und wachsen, ohne das System wechseln zu müssen.

  • Zoho CRM: Zoho bietet eine große Funktionsvielfalt zu einem attraktiven Preis und lässt sich stark an individuelle Prozesse anpassen. Besonders hervorzuheben sind die Automatisierungen und Integrationen, z. B. mit E-Mail, Social Media und Support-Tools.  

Screenshot Zoho CRM

Zoho bietet eine große Funktionsvielfalt zu einem attraktiven Preis und lässt sich stark an individuelle Prozesse anpassen.

Reporting- & Dashboard-Tools

Wer datengetrieben arbeitet, muss die wichtigsten KPIs im Blick behalten. Reporting-Tools helfen dabei, Daten aus verschiedenen Quellen zu visualisieren, Fortschritte zu verfolgen und fundierte Entscheidungen zu treffen, egal ob für das tägliche Teammeeting oder das monatliche Management-Reporting.

Die besten Tools:

  • Google Looker Studio: Das Tool bietet viele Konnektoren, z. B. zu Google Analytics, Meta Ads oder Google Sheets, und erlaubt die Erstellung individueller, visuell ansprechender Dashboards. Gerade in Unternehmen mit regelmäßigem Reporting-Rhythmus spart Looker Studio enorm viel Zeit.

  • Klipfolio: Mit Klipfolio lassen sich Datenquellen wie Salesforce, HubSpot, Google Ads oder SQL-Datenbanken zusammenführen und in Echtzeit visualisieren. Besonders Unternehmen mit mehreren Teams oder internationalen Standorten profitieren von den vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten.  

Screenshot Klipfolio

Mit Klipfolio lassen sich Datenquellen wie Salesforce, HubSpot, Google Ads oder SQL-Datenbanken zusammenführen und in Echtzeit visualisieren.

Social Media Management & Analyse Tools

Social Media ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Marketingstrategie. Tools zur Planung, Veröffentlichung und Analyse von Posts ermöglichen effiziente Workflows, klare Verantwortlichkeiten und bessere Performance-Analysen, unabhängig davon, ob ein kleines Marketing-Team oder eine große Content-Abteilung dahintersteht.

Die besten Tools: 

  • Meta Business Suite: Das Tool vereint die Verwaltung von Facebook- und Instagram-Accounts und bietet zentrale Funktionen für Planung, Performance-Messung und Community-Management. Zusätzlich lassen sich Kampagnen-Insights direkt mit Werbezielen verknüpfen.

  • Later: Ein intuitives Planungstool für Instagram, Facebook, LinkedIn und TikTok. Later bietet eine visuelle Kalenderansicht, Hashtag-Vorschläge und Insights und ist somit ideal für Unternehmen, die visuell arbeiten oder viele Inhalte vorausplanen wollen.  

Screenshot Later

Later bietet eine visuelle Kalenderansicht, Hashtag-Vorschläge und Insights und ist somit ideal für Unternehmen, die visuell arbeiten oder viele Inhalte vorausplanen wollen.

Fazit: Mehr Wirkung durch bessere Entscheidungen

Data Driven Marketing ist kein „Nice to have“, sondern ein Muss, wenn ihr im digitalen Wettbewerb bestehen wollt. Zielgruppen verändern sich ständig, Budgets müssen effizient eingesetzt werden, und Entscheidungen brauchen eine verlässliche Grundlage. Dabei geht es nicht darum, alle verfügbaren Daten auszuwerten, sondern die richtigen Informationen gezielt zu nutzen.

Wer datengestützt arbeitet, spart Budget, erhöht die Relevanz seiner Maßnahmen und verbessert die Performance messbar. Ihr trefft Entscheidungen nicht mehr aus dem Bauch heraus, sondern auf Basis klarer Fakten und das zahlt sich aus.

Eure Erfahrung als Marketingverantwortliche ist dabei unverzichtbar. Doch kombiniert mit den passenden Daten wird sie zum echten Vorteil: Ihr erkennt schneller, was funktioniert, könnt gezielt nachsteuern und verschafft euch einen klaren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.


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