Microsoft Advertising: Lohnt sich Werbung bei Bing und Co. für euer Unternehmen?

Microsoft Advertising: Lohnt sich Werbung bei Bing und Co. für euer Unternehmen?

Veröffentlicht am 6. März 2024

Sissy Scheible

Sissy Scheible

Online-Marketing

Microsoft Advertising - Das Wichtigste in Kürze:

  • 2019 wurde Bing Ads in Microsoft Advertising umbenannt. Microsoft Advertising ist die Werbeplattform von Microsoft.

  • Anzeigen über Microsoft Advertising werden auf CPC-Basis abgerechnet, es fallen also nur Kosten für tatsächliche Klicks an. 

  • Die Nutzer von Bing weisen ein höheres Durchschnittsalter und einen höheren Bildungsgrad auf und verdienen durchschnittlich mehr als die Nutzer von Google, sind also eine kaufkräftigere Zielgruppe

  • Vor allem für B2B-Unternehmen bietet Microsoft Advertising einige interessante Vorteile. 

Rund 96 Prozent der Suchen über mobile Endgeräte in Deutschland wurden im November 2023 über Google gemacht. Auch die Desktop-Suche beherrscht Google mit rund 80 Prozent. Bings Marktanteil bei der mobilen Suche betrug hingegen nur 0.82 Prozent, bei der Desktopsuche immerhin 13,57 Prozent. Lohnt es sich für Unternehmen dennoch, Microsoft Advertising (ehemals “Bing Ads”) zu nutzen?

Was ist Microsoft Advertising?

Microsoft Advertising ist die Werbeplattform von Microsoft. Ähnlich wie bei Google Ads können Unternehmen dort Anzeigen auf verschiedenen Microsoft-Plattformen schalten, also zum Beispiel Anzeigen bei Suchanfragen auf Bing, aber auch im Bing-Werbenetzwerk und auf Partnerseiten wie Yahoo und AOL

Microsoft ist erst im Jahr 2006 ins Werbegeschäft eingestiegen, mit Werbeanzeigen für die MSN-Suchmaschine. Das MSN adCenter wurde ins Leben gerufen. Dank einer Kooperation mit Yahoo, wurden sowohl Anzeigen von Yahoo-Kunden, als auch die der Kunden des MSN adCenters bei MSN ausgespielt. 2007 endete die Partnerschaft vorerst. Es entstand das adCenter und das pubCenter, die beide über die Bezeichnung “Microsoft Advertising” verbunden wurden. 

2010 startete eine neue Kooperation mit Yahoo, die Search Alliance. 2012 wurde die Search Alliance in Yahoo! Bing Network umbenannt. Im gleichen Zug wurde Microsoft adCenter in Bing Ads umbenannt. Seit 2019 heißt Bing Ads wieder Microsoft Advertising. Mit der Namensänderung kamen neue Features hinzu: Die Sponsored Products, die ähnlich wie bei Google funktionieren, und das Microsoft Audience Network, welches die Reichweite von bei Microsoft Advertising geschalteten Anzeigen deutlich erweitert.  

Bing Ads zum Thema Akkubohrer

Werbung mit Bing Ads über die Desktopsuche "Akkubohrer".

Wie funktioniert Microsoft Advertising?

  • Grundlegend funktioniert Microsoft Advertising ähnlich wie Google Ads. Nutzer müssen erst ein Konto anlegen und dort alle relevanten Daten hinterlegen. Dann können wie gewohnt Kampagnen erstellt werden, in welchen natürlich auch ein genaues Targeting, eine Zielfestlegung und auch Keywords eine große Rolle spielen. Auch das Tracking, die Analyse und die Optimierung der Kampagnen ist möglich. 

  • Mit dem Editor können die Kampagnen und Keywordlisten verwaltet werden. Das Besondere hier: Im Gegensatz zu Google gibt es den Editor nicht nur online, sondern auch als Desktop-Tool. Bis zu 200.000 Keywords können dort verwaltet und optimiert werden. Die Benutzung des Tools sollte gerade Windows-Usern nicht schwer fallen, da die Benutzeroberfläche ähnlich gestaltet ist. Dennoch gibt es auch eine Ähnlichkeit zu den Tools von Google. 

  • Google Ads Kunden können ihre Keywords und Anzeigentexte ganz einfach zu Microsoft Advertising importieren.

  • Werbekunden zahlen für ihre Anzeigen bei Microsoft Advertising nur auf CPC-Basis (Cost Per Click), das heißt, sie zahlen nur für die tatsächlichen Klicks auf die Anzeigen. 

Wo kann mit Microsoft Advertising geworben werden?

Über Microsoft Advertising könnt ihr nicht nur Bing Ads schalten. Neben Bing werden eure Anzeigen auch in den Suchergebnissen bei Yahoo, MSN und AOL ausgespielt. Durch zusätzliche Partnerschaften, zum Beispiel mit der Suchmaschine Ecosia oder ask.com, erhalten eure Ads noch extra Reichweite. Außerdem ist eine Werbeausspielung in anderen Microsoft-Produkten, wie zum Beispiel Microsoft Outlook möglich. 

Wo genau die Anzeigen geschaltet werden, ist von den Kampagnenzielen, dem Anzeigentyp, den Kriterien für das Zielgruppen-Targeting und die Einstellungen für die Anzeigenverteilung abhängig. 

Das Microsoft Advertising Network gliedert sich in Suchanzeigen und Zielgruppenanzeigen. Suchwerbung ist darauf ausgerichtet, die besten Anzeigen für Suchanfragen anzuzeigen, Zielgruppenwerbung konzentriert sich darauf, die beste Anzeige für Einzelpersonen anzuzeigen.

Welche Zielgruppe kann mit Microsoft Advertising erreicht werden?

  • Mit Bing lässt sich eine für Unternehmen durchaus interessante Zielgruppe erreichen. Rund 40 Prozent der Nutzer sind zwischen 35 und 54 Jahre alt, verheiratet und beziehen ein tendenziell höheres Gehalt, weisen also eine höhere Kaufkraft auf. Fast ein Drittel aller Bing-Nutzer hat zudem einen Hochschulabschluss. Im Vergleich dazu hat Google eine durchschnittlich wesentlich jüngere Nutzergruppe. 

  • Für Firmen, die im B2B tätig sind, ist Microsoft Advertising zusätzlich deshalb besonders interessant, da viele Firmencomputer ein Microsoft-Betriebssystem haben, über Microsoft Advertising also gut erreichbar sind, zum Beispiel über Outlook oder die im Webbrowser Edge integrierte Bing-Suche.

  • Auch für Unternehmen, deren Zielgruppe im Ausland sitzt, sind Ads über Microsoft Advertising / Bing Ads von großem Interesse. In China hat Bing unter den Suchmaschinen beispielsweise einen beeindruckenden Marktanteil von über 30 Prozent. Google hat dort vergleichsweise nur rund 5 Prozent Marktanteil. In den USA kommt Bing immerhin auf 15 Prozent. Auch in vielen europäischen Ländern, wie zum Beispiel in Frankreich (5,5 Prozent) hat Bing einen höheren Marktanteil als in Deutschland, aber auch hier ist die Tendenz, u.a. dank der Integration von KI wie ChatGPT, steigend. 

Vorteile und Nachteile von Microsoft Advertising

Microsoft Advertising / Bing Ads wird von vielen Unternehmen nicht genutzt, da sie es als ausreichend sehen, ihre Ads über Google zu schalten. Dabei bietet Microsoft Advertising einige interessante Vorteile, die es für Advertiser interessant machen.

Vorteile

Mit Microsoft Advertising / Bing Ads ist ein individuelles Targeting der Wochentage, Standorte, Tageszeiten und Sprachauswahl möglich. 

  • Die Erfolge sind durch das Conversion-Tracking von Microsoft Advertising gut messbar. 

  • Ihr müsst nur für die tatsächlichen Klicks zahlen und die CPC-Kosten sind meist günstiger als bei Google.

  • Microsoft Advertising ist ohne Mindestgebühr mit jedem Budget möglich. 

  • Google Ads Anzeigen sind einfach importierbar.

  • Mit Bing Ads könnt ihr eine kaufkräftige Zielgruppe erreichen.

  • Gute Erreichbarkeit von B2B-Nutzern an ihrem Arbeitsplatz.

  • Der Wettbewerb ist geringer. Schaltet ihr Ads über Microsoft Advertising, habt ihr weniger Konkurrenz um eure Keywords und um die Anzeigenplätze. Eure Anzeigen werden also tendenziell weiter oben ausgespielt als bei Google.  

Nachteile

Auch wenn sehr viel für die Schaltung von Bing Ads über Microsoft Advertising spricht, so gibt es doch den einen großen Nachteil, der für viele Unternehmen ausschlaggebend ist, dies nicht zu tun: Die Reichweite der Ads ist sehr viel geringer als bei Google und dementsprechend auch das Suchvolumen. Dies kann sich natürlich auch auf die Anzahl der Impressionen, Klicks und Conversions auswirken, die ihr mit euren Bing Ads erreicht. 

Ist Microsoft Advertising für euer Unternehmen geeignet? 

Es wäre ein Fehler, euer Marketing Budget alleine für Microsoft Advertising und Bing Ads einzusetzen, da ihr damit eine zu geringe Reichweite habt. Ganz darauf verzichten solltet ihr aber auch nicht, vor allem, wenn ihr im B2B seid, eure Zielgruppe Menschen mit einem hohen Bildungsgrad und Einkommen sind oder eure Zielgruppe im Ausland, zum Beispiel in den USA oder in China, sitzt. Dann solltet ihr Microsoft Advertising unbedingt in euren Marketing-Mix integrieren, um eure Reichweite und euren Traffic zu steigern.




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