Personal Branding bei LinkedIn: Welcher LinkedIn-Typ seid ihr?

Personal Branding bei LinkedIn: Welcher LinkedIn-Typ seid ihr?

Veröffentlicht am 6. April 2022

Aktualisiert am 23. Juli 2025

Sissy Scheible

Sissy Scheible

Social Media Marketing
LinkedIn

Personal Branding bei LinkedIn - Das Wichtigste in Kürze:

  • Personal Branding bei LinkedIn ist mehr als Selbstvermarktung. Es geht darum, sichtbar zu werden, Vertrauen aufzubauen und als Mensch mit Haltung, Wissen und Erfahrung wahrgenommen zu werden.

  • Vom Visionär über den Netzwerker bis hin zum Polarisierer: Wir stellen euch die 10 erfolgreichsten LinkedIn-Typen vor.

  • Welcher LinkedIn-Typ zu euch passt, findet ihr heraus, indem ihr ehrlich reflektiert, was ihr erreichen wollt, wie ihr wahrgenommen werden möchtet und welche Inhalte euch leichtfallen.

  • Agiert ihr auf LinkedIn im Team, müsst ihr auf eine einheitliche Tonalität achten, um nach außen klar, authentisch und wiedererkennbar zu wirken. Entwickelt dafür gemeinsame Leitlinien zu Haltung, Themen und Sprache.

LinkedIn ist längst nicht mehr nur eine Plattform für digitale Lebensläufe oder dezente Business-Kontakte. Wer heute erfolgreich sein will, kommt an einem professionellen LinkedIn-Auftritt nicht mehr vorbei.

Doch wie gelingt der Einstieg ins Personal Branding auf LinkedIn? Und wie findet man den richtigen Stil, die passende Tonalität und vor allem: den eigenen Typ?

Wir zeigen euch, welche LinkedIn-Typen es gibt und wie ihr herausfindet, welcher Stil zu euch passt.

Warum ist Personal Branding bei LinkedIn wichtig?

Personal Branding ist mehr als Selbstvermarktung. Es geht darum, sichtbar zu werden, Vertrauen aufzubauen und als Mensch mit Haltung, Wissen und Erfahrung wahrgenommen zu werden. 

Gerade jetzt, wo Künstliche Intelligenz, Remote Work und digitale Kommunikation den Arbeitsalltag bestimmen, gewinnt das persönliche Profil an Relevanz. Menschen kaufen von Menschen. Das gilt auch im B2B.

LinkedIn bietet dafür eine ideale Bühne. Hier könnt ihr euch nicht nur als Fachexperten oder Führungskräfte positionieren, sondern aktiv Beziehungen gestalten, neue Kunden gewinnen und euch als Meinungsführer etablieren.

Wer sichtbar ist, wird gesehen. Und wer gesehen wird, bekommt Chancen, die anderen verborgen bleiben.

Personal Branding für Unternehmer

Für Unternehmer ist LinkedIn eine Goldgrube, vorausgesetzt, sie nutzen die Plattform richtig. Ihr könnt eure Vision teilen, das Unternehmen als Arbeitgebermarke stärken und euch selbst als Thought Leader positionieren. Das stärkt nicht nur das Vertrauen bei Kunden und Partnern, sondern wirkt auch auf potenzielle Bewerber attraktiv.

Wichtig: Als Unternehmer solltet ihr nicht nur über euer Business sprechen, sondern auch über euch selbst. Warum habt ihr gegründet? Was treibt euch an? Was macht euch menschlich? Persönliche Einblicke machen euch greifbar und sympathisch.

Eine klare Strategie, regelmäßige Beiträge und Interaktionen mit der Community sind essenziell. Unternehmer, die LinkedIn ernst nehmen, verschaffen sich einen echten Wettbewerbsvorteil, egal ob im Recruiting, Vertrieb oder Marketing.

Personal Branding für Angestellte

Auch als Angestellte profitiert ihr enorm von einer starken persönlichen Marke. Ihr zeigt eure Kompetenzen, werdet für spannende Projekte sichtbar und könnt eure Karriere gezielt voranbringen. Viele Recruiter suchen heute aktiv auf LinkedIn. Ein gut gepflegtes Profil mit eigenen Inhalten erhöht eure Chancen erheblich.

Doch nicht nur das: Personal Branding hilft euch auch intern. Wer im Unternehmen als sichtbar, kompetent und vernetzt gilt, hat bessere Karten bei Beförderungen oder neuen Rollen. Und: Wer sich als Experte positioniert, schafft sich Freiräume und Einfluss.

Der wichtigste Tipp: Bleibt authentisch. Ihr müsst nicht wie ein Start-up-CEO klingen, um wahrgenommen zu werden. Findet euren Stil und bleibt dabei. Eure Inhalte dürfen ruhig auch mal kritisch, persönlich oder humorvoll sein, solange sie zu euch passen.

Positionierung bei LinkedIn: Die verschiedenen LinkedIn-Typen

Jeder Mensch ist anders und das zeigt sich auch entsprechend anders auf LinkedIn. Die einen teilen Zahlen und Studien, die anderen erzählen Geschichten aus dem Alltag. Manche polarisieren, andere bleiben sachlich. 

Damit ihr euch besser orientieren könnt, stellen wir euch die 10 erfolgreichsten LinkedIn-Typen vor, mit ihren Strategien, Vor- und Nachteilen sowie Beispielen.

Der polarisierende Typ

Man liebt ihn oder man hasst ihn, dazwischen gibt es nichts. Der polarisierende Typ fällt auf, eckt an und kommentiert auch unbequeme Themen lautstark.

Strategie

Er setzt auf starke Meinungen, provokante Thesen, emotionale Sprache und Zuspitzung. Die Inhalte zielen darauf ab, Diskussionen zu entfachen und Sichtbarkeit zu erzeugen.

Vorteile: 

  • Hohe Reichweite durch Interaktionen

  • Starke Community-Bildung

  • Klare Positionierung

Nachteile: 

  • Kritische Kommentare und Shitstorms möglich

  • Nicht für jede Branche geeignet

  • Abschreckend für konservative Stakeholder 

Passt zu: 

Unternehmern, Meinungsführern, Coaches und Beratern mit klarer Haltung, hohem Selbstbewusstsein, Pioniermentalität.

Beispiele für erfolgreiche polarisierende Profile bei LinkedIn

  • Tijen Onaran: Tijen Onaran spricht Klartext, wenn es um Diversität, Sichtbarkeit von Frauen oder politische Themen geht. Ihre klare Meinung und pointierte Sprache sorgen regelmäßig für virale Posts. Sie nutzt Polarisierung gezielt, um gesellschaftliche Diskussionen anzustoßen und bleibt dabei professionell. Ihre Reichweite ist enorm, nicht zuletzt, weil sie für viele eine starke Identifikationsfigur ist.  

  • Andreas Baulig: Baulig ist bekannt für provokante Thesen und Zuspitzung. Er teilt regelmäßig polarisierende Meinungen zu Business, Coaching und Unternehmertum und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Das sorgt für viele Kommentare und kontroverse Diskussionen, aber auch für Sichtbarkeit und Kundenanfragen.   

Screenshots der LinkedIn-Profile von Tijen Onaran und Andreas Baulig als Beispiel für polarisierende Typen im Personal Branding bei LinkedIn.

Bei LinkedIn zu polarisieren ist definitiv nur für Mutige, denn es kann leicht zu Shitstorms führen.

Der Experte

Der Experte überzeugt mit Fachwissen, Analysen und durchdachten Perspektiven. Er bleibt sachlich und bringt Mehrwert durch fundierte Beiträge.

Strategie:

Er liefert Einblicke, Studien, Case Studies oder methodische Erklärungen. Alles, was zeigt: Hier schreibt jemand, der wirklich etwas versteht.

Vorteile:

  • Hohe Glaubwürdigkeit

  • Aufbau von Vertrauen und Kompetenz

  • Thought Leadership (gut für B2B)

Nachteile: 

  • Geringe Viralität

  • Erfordert hohe Content-Qualität

  • Weniger emotionale Bindung

Passt zu: 

Beratern, Führungskräften, Analysten, Angestellten mit Fachfokus

Beispiele für Experten bei LinkedIn

  • Sebastian Dettmers: Als CEO von StepStone teilt er regelmäßig Studien, Daten und Einschätzungen rund um den Arbeitsmarkt. Seine Posts sind fundiert, strategisch und oft mit weiterführenden Insights angereichert. Er hat sich als glaubwürdiger Vordenker in HR-Themen etabliert und positioniert StepStone damit als kompetente Marke.  

  • Dr. Andre Retterath: Er kombiniert Wissenschaft und Praxis in seinen Beiträgen und analysiert Start-up- und VC-Themen mit analytischer Tiefe. Wer ihm folgt, bekommt fundierte Informationen auf höchstem Niveau. Das macht ihn zu einer Referenz in der Start-up-Szene.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von Sebastian Dettmers und Dr. Andre Retterath als Beispiel für den LinkedIn-Typ Experte im Personal Branding.

Viele versuchen sich bei LinkedIn als Experten in ihrer Branche zu positionieren. Auf keiner anderen Plattform kommt Fachwissen so gut an wie bei LinkedIn.

Der neutrale Typ

Er kommentiert klug, wägt ab und vermeidet Extreme. Der neutrale Typ ist diplomatisch unterwegs, sachlich, reflektiert, aber nie polarisierend. Der Themenfokus ist meist sehr breit, die Inhalte inspirierend.

Vorteile: 

  • Wenig Angriffsfläche

  • Hohe Zugänglichkeit

  • Mehrere Zielgruppen

Nachteile:

  • Schwächere Reichweite

  • Fokus oft unklar

  • Geringere emotionale Wirkung

Passt zu:

Top-Managern, Investoren, Juristen, Menschen mit Repräsentationsfunktionen, Familienunternehmen, Hidden Champions

Beispiele für neutrale Typen bei LinkedIn

  • Carsten Maschmeyer: Er kommentiert aktuelle Wirtschaftsthemen, Start-up-Trends und gesellschaftliche Entwicklungen, immer sachlich, diplomatisch und reflektiert. Seine Posts sind meist gut strukturiert, ohne zu polarisieren. Dadurch wird er als seriöser, ausgewogener Gesprächspartner wahrgenommen.  

  • Judith Williams: Sie nutzt LinkedIn, um über Themen wie Unternehmertum, Female Empowerment und nachhaltiges Wirtschaften zu sprechen, mit ruhigem Ton und klarer Haltung. Ihre Beiträge sind inspirierend, aber nie übertrieben emotional oder auf Provokation ausgerichtet.   

Screenshots der LinkedIn-Profile von Judith Williams und Carsten Maschmeyer als Beispiel für den neutralen Typen bei LinkedIn im Personal Branding.

Judith Williams und Carsten Maschmeyer sind wohl zwei der bekanntesten Persönlichkeiten bei LinkedIn und beide dem neutralen Typen zuzuordnen.

Der Storyteller

Storytelling ist seine Superkraft. Der Storyteller verpackt seine Gedanken in persönliche, oft emotionale Geschichten mit einer klaren Botschaft.

Strategie:

Er erzählt aus seinem (Berufs-)Leben, aus Fehlern, Erfolgen und Learnings. Die Geschichten sind nahbar, authentisch und mitreißend.

Vorteile:

  • Hohe emotionale Bindung

  • Gute Interaktionen

  • Bleibt im Kopf

Nachteile: 

  • Hoher Schreibaufwand

  • Weniger Fokus auf Fakten

  • Subjektiver Eindruck

Passt zu: 

Gründer, Kreative, Coaches, HR-Profis, Speaker

Beispiele für Storyteller bei LinkedIn

  • Verena Pausder: Sie erzählt persönliche Geschichten, spricht über Höhen und Tiefen als Unternehmerin und Mutter und schafft damit Nähe. Ihre Posts wirken authentisch, inspirierend und gleichzeitig reflektiert. Sie nutzt Storytelling gezielt, um gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen und ihre Themen sichtbar zu machen.  

  • Frank Thelen: Auch er setzt auf persönliche Einblicke, Learnings und spannende Rückblicke aus seiner Unternehmerlaufbahn. Durch seine Erzählweise bleibt er nahbar und vermittelt komplexe Themen verständlich und emotional. Seine Stories verbinden Expertise mit Persönlichkeit und erzeugen starke Resonanz.

Screenshots der LinkedIn-Profile von Verena Pausder und Frank Thelen als Beispiel für den LinkedIn-Typ Storyteller im Personal Branding.

Der Storyteller verpackt seine Gedanken in persönliche, oft emotionale Geschichten mit einer klaren Botschaft.

Der Motivator

Der Motivator will andere antreiben zu handeln, zu wachsen und sich zu entwickeln. Seine Posts strotzen vor Energie und Inspiration

Strategie:

Kurze Impulse, persönliche Learnings, motivierende Zitate oder Herausforderungen an die Community, immer mit positiver Grundhaltung.

Vorteile:

  • Hohe Aktivierungswirkung

  • Starke Community-Bindung

  • Emotionaler Mehrwert

Nachteile: 

  • Kann schnell flach wirken

  • Gefahr von Phrasen

  • Nicht für jede Zielgruppe

Passt zu:

Trainer, Coaches, Führungskräfte mit People-Fokus, HR

Beispiele für motivierende Profile bei LinkedIn

  • David Nurse: Er teilt auf LinkedIn regelmäßig Einblicke in Mindset, Flow-State und High-Performance-Teams. Seine Beiträge sind klar strukturiert, praxisnah und inspirierend, ohne übertrieben zu wirken. Durch seinen Hintergrund als NBA-Coach bringt er authentische Erfahrungen mit, die besonders Führungskräfte ansprechen. So wird er als glaubwürdiger und motivierender Experte wahrgenommen, der Impulse für Spitzenleistung im Berufsalltag gibt.  

  • Alison Levine: Sie teilt auf LinkedIn regelmäßig Geschichten aus Extremsituationen, z.B. von ihren Expeditionen auf den Mount Everest. Sie verknüpft diese mit klaren Botschaften zu Leadership, Resilienz und Teamdynamik. Ihre Beiträge sind persönlich, authentisch und motivierend, ohne pathetisch zu wirken. Sie schafft es, Erfahrungen aus dem Extremsport auf den Businesskontext zu übertragen und wird dadurch als inspirierende, aber geerdete Stimme wahrgenommen.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von David Nurse und Alison Levine, als Beispiel für den LinkedIn-Typ Motivator im Personal Branding.

Der Motivator will andere antreiben zu handeln, zu wachsen und sich zu entwickeln.

Der Kritiker

Der Kritiker hinterfragt, analysiert und legt den Finger in die Wunde. Seine Beiträge sind oft unbequem, aber fundiert

Strategie:

Er deckt Widersprüche auf, kritisiert Trends oder Entwicklungen und fordert zum Umdenken auf. Dabei bleibt er sachlich, aber deutlich.

Vorteile:

  • Hohe Glaubwürdigkeit

  • Gute Diskussionen

  • Klare Haltung

Nachteile: 

  • Kann negativ wirken

  • Gefahr, andere zu vergraulen

  • Schwierige Tonalität

Passt zu: 

Analysten, Consultants, Journalisten, Strategen

Beispiele für Kritiker bei LinkedIn

  • Annahita Esmailzadeh: Sie nutzt LinkedIn gezielt, um auf gesellschaftliche Ungleichheiten, Stereotype und Missstände im Arbeitsalltag aufmerksam zu machen. Ihre Beiträge sind pointiert, faktenbasiert und persönlich gefärbt, ohne belehrend zu wirken. Als Führungskraft in der Tech-Branche und Autorin bringt sie fundiertes Wissen und eigene Erfahrungen ein, die sie reflektiert mit aktuellen Debatten verknüpft. So wird sie als kritische, aber konstruktive Stimme wahrgenommen, die nicht nur Missstände benennt, sondern Denkanstöße für mehr Fairness und Vielfalt im Berufsleben liefert.  

  • Aaron Parnas: Er teilt auf LinkedIn regelmäßig kritische und fundierte Analysen zu digitalen Werbestrategien, Google Ads und Marketingtrends. Durch seine journalistische Erfahrung und Praxiserfahrungen hinterfragt er offen gängige Praktiken und ruft zu mehr Transparenz und Verantwortung im Marketing auf. Zudem kommentiert er sachlich politische Entwicklungen, insbesondere rund um Donald Trump, und regt mit seinen Beiträgen zu reflektiertem Diskurs und differenziertem Nachdenken an. So wird er als glaubwürdiger und reflektierter Kritiker wahrgenommen, der sowohl im Marketing als auch in gesellschaftlichen Fragen Impulse setzt.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von Annahita Esmailzadeh und Aaron Parnas als Beispiele für den LinkedIn-Typen Kritiker im Personal Branding.

Kritiker legen den Finger in die Wunde, ecken dadurch oft an, werden aber zugleich auch als seriöse Quellen für News und Informationen wahrgenommen.

Der Praktiker

Er gibt Tipps, teilt Tools und zeigt, wie etwas konkret funktioniert. Der Praktiker ist bodenständig, hilfsbereit und sorgt dafür, dass das Wissen direkt im Alltag umsetzbar ist.

Strategie:

Er zeigt, wie bestimmte Prozesse, Tools oder Strategien funktionieren, idealerweise mit Beispielen und Links. Er teilt sein Wissen zum Beispiel mittels Whitepaper und anderen Downloadangeboten und generiert so Engagement.

Vorteile:

  • Hoher Nutzen für die Community

  • Dankbare Follower

  • Solide Interaktionen

Nachteile: 

  • Mehr fachliche als emotionale Bindung

  • Gefahr der Austauschbarkeit

  • Hoher Aufwand

Passt zu: 

Marketing-Profis, ITler, Projektmanager, Selbstständige

Beispiele für Praktiker bei LinkedIn

  • Felix Beilharz: Der Digitalmarketing-Experte teilt regelmäßig Tool-Tipps, Anleitungen und verständliche Erklärungen zu aktuellen Online-Themen, oft auch mit Fokus auf LinkedIn. Seine Community schätzt ihn für seine Verlässlichkeit und den hohen Nutzwert seiner Inhalte. Auch seine Vorträge profitieren von seiner LinkedIn-Präsenz.  

  • Richard van der Blom: Der erfahrene Online-Marketing-Praktiker teilt regelmäßig praxisnahe Tipps, Anleitungen und Insights zu SEO, Content-Marketing und Conversion-Optimierung. Seine Beiträge sind klar verständlich und direkt umsetzbar, was ihn besonders bei Marketing-Profis und Selbstständigen beliebt macht. Seine Community schätzt vor allem den hohen Nutzwert und die Verlässlichkeit seiner Inhalte, die er auch in seinen Workshops und Vorträgen authentisch vermittelt.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von Richard van der Blom und Felix Beilharz als Beispiel für den LinkedIn-Typen Praktiker.

Richard van der Blom und Felix Beilharz sind, dank ihrer praktischen Tipps und Insights, wohl jedem Marketer bei LinkedIn bekannt.

Der Netzwerker

Der Netzwerker liebt es, Menschen zu verbinden. Er bringt andere zusammen, feiert Erfolge und sorgt für gute Stimmung in der Community.

Strategie:

Posts mit „Danke an…“, Empfehlungen, Veranstaltungsrückblicke, Netzwerktipps, oft in Verbindung mit persönlichen Anekdoten.

Vorteile:

  • Gutes Standing

  • Starkes berufliches Netzwerk

  • Positive Wahrnehmung

Nachteile: 

  • Weniger Tiefgang

  • Manchmal zu beliebig

Passt zu: 

HR, Vertrieb, Eventmanager, Community-Builder

Beispiele für Netzwerker

  • Christian Bredlow: Christian Bredlow ist ein klassischer Netzwerker, der Menschen, Themen und Ideen miteinander verbindet. Er verlinkt regelmäßig andere, stellt spannende Persönlichkeiten vor und fördert aktiv den Austausch in seiner Community. Seine Beiträge drehen sich oft um gemeinsame Projekte, Veranstaltungen oder Dialoge, immer mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen.  

  • Reid Hoffman: Als Mitgründer von LinkedIn nutzt er die Plattform, um Menschen, Ideen und Perspektiven miteinander zu vernetzen. Seine Posts verbinden kluge Beobachtungen mit Empfehlungen, Diskussionen und Gastbeiträgen anderer Persönlichkeiten. Er hat sich als zentraler Knotenpunkt im internationalen LinkedIn-Netzwerk etabliert und lebt das Prinzip der aktiven, kollaborativen Community.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von Reid Hoffman und Christian Bredlow als Beispiele für den LinkedIn-Typen Netzwerker im Personal Branding.

Netzwerker nutzen ihre Reichweite, um auch anderen eine Bühne zu geben und die Community zu stärken.

Der Visionär

Der Visionär denkt groß und voraus. Seine Beiträge drehen sich um die Zukunft von Arbeit, Technologie, Gesellschaft oder Wirtschaft.

Strategie:

Er teilt mutige Thesen, beschreibt Zukunftsszenarien und regt zum Nachdenken an. Oft mit einem philosophischen Unterton.

Vorteile:

  • Positionierung als Vordenker

  • Anziehungskraft auf innovative Köpfe

  • Thought Leadership

Nachteile: 

  • Inhalte können abstrakt wirken

  • Weniger direkter Mehrwert für den sofortigen Alltag

  • Kann abgehoben wirken

Passt zu: 

Innovatoren, Gründer, Berater, Speaker, Investoren in neue Technologien, Forschenden

Beispiele für Visionäre

  • Fränzi Kühne: Sie denkt konsequent voraus, stellt unbequeme Fragen und bringt frische Perspektiven in verkrustete Strukturen, sei es in Konzernen, der Politik oder der Gesellschaft. Auf LinkedIn spricht sie nicht nur über Digitalisierung, sondern darüber, wie Führung neu gedacht werden muss. Sie inspiriert mit Haltung statt Parolen, vernetzt klug und nutzt ihre Sichtbarkeit, um Wandel anzustoßen, nahbar, meinungsstark und immer einen Schritt voraus.

  • Sven Gábor Jánszky: Als führender Zukunftsforscher nutzt er LinkedIn, um mutige Visionen über die kommenden Arbeitswelten, KI-Agenten, Quantencomputing und gesellschaftliche Trends zu teilen. Seine Beiträge verbinden tiefgehende, wissenschaftlich fundierte Zukunftsprognosen mit konkreten Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Individuen, basierend auf methodischer Forschung und praktischer Umsetzung. Damit etabliert er sich als Vordenker, der nicht nur vorhersagt, sondern auch aktiv gestaltet und inspiriert seine Community dazu, selbst den Wandel zu denken und anzunehmen.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von Sven Gabor Janszky und Fränzi Kühne als Beispiel für den LinkedIn-Typ Visionär im Personal Branding.

Der Visionär denkt groß und voraus. Seine Beiträge drehen sich um die Zukunft von Arbeit, Technologie, Gesellschaft oder Wirtschaft.

Der Entertainer

Entertainer bei LinkedIn sind witzig, kreativ und überraschend. Sie bringen frischen Wind auf LinkedIn. Der Entertainer weiß: Humor wirkt, auch im Business.

Strategie:

Memes, Videos, Cartoons oder pointierte Posts mit Augenzwinkern, kombiniert mit einer klaren Message.

Vorteile:

  • Hohe Aufmerksamkeit

  • Viel Interaktion

  • Sympathiebonus

Nachteile: 

  • Gefahr der Banalisierung

  • Schwierig zu dosieren

Passt zu: 

Kreative, Start-up-Gründer, Marketing-Profis

Beispiele für Entertainer

  • Dario Ciraulo: Als Social Media-Stratege nutzt er LinkedIn, um mit frecher Meme-Kultur, Entertainment-Inhalten und humorvoll punktierten Analysen die Community zu begeistern. Seine Posts für Pizza Wolke, wie etwa die Case-Study zum „unseriösesten LinkedIn-Auftritt Deutschlands“, waren legendär und verbanden unterhaltsames Storytelling mit konkretem Praxis-Mehrwert. Sie zeigten, wie Marken Persönlichkeit und Reichweite erfolgreich vereinen können. 

    ABER: Er ist auch ein Beispiel dafür, wie wichtig es für Unternehmen ist, Talente, mit denen sie eine große Reichweite bei LinkedIn aufgebaut haben, zu halten. Denn Pizza Wolke hat Dario Ciraulo nach nur wenigen Monaten an Lidl verloren.  

  • Lisa Merki: Als erfahrene Content Creatorin und Senior Social Media Managerin bei SocialHub nutzt sie LinkedIn, um ihre Community mit einer Mischung aus Humor, Klartext und praktischen Tipps zu erreichen. Ihre Posts sind pointiert, unterhaltsam und greifen gesellschaftliche wie berufliche Themen auf, oft mit einer Prise Selbstironie. Sie hat sich als kreative Stimme etabliert, die mit Haltung und Persönlichkeit überzeugt und dabei nahbar und professionell bleibt.  

Screenshots der LinkedIn-Profile von Lisa Merki und Dario Ciraulo als Beispiele für den LinkedIn-Typen Entertainer im Personal Branding.

Entertainer generieren mit unterhaltsamen Beiträgen eine große Reichweite.

So findet ihr heraus, welcher LinkedIn-Typ zu euch passt

Der erste und wichtigste Grundsatz lautet: Kopiert niemanden einfach blind. LinkedIn lebt von Authentizität. Das funktioniert nur, wenn ihr einen Stil findet, der wirklich zu euch passt. Das bedeutet, dass ihr nicht nur auf andere Profile schauen solltet, sondern ehrlich zu euch selbst sein müsst: Passt dieser Stil zu eurer Persönlichkeit, zu eurer beruflichen Rolle und zu euren Zielen?

Um das herauszufinden, stellt euch ein paar grundlegende Fragen:

  • Was will ich mit LinkedIn erreichen? Wollt ihr euch als Experte positionieren, euer Netzwerk erweitern, Jobs finden oder euer Unternehmen bekannter machen? Das Ziel bestimmt den richtigen Stil.

  • Was kann ich gut erzählen oder erklären? Seid ihr eher der Storyteller, der persönliche Geschichten teilt? Oder der Praktiker, der wertvolle Tipps und konkrete Anleitungen gibt? Nutzt eure Stärken.

  • Wie möchte ich wahrgenommen werden? Wollt ihr als motivierende Persönlichkeit, kritischer Denker oder eher als neutraler Vermittler auftreten? Das prägt eure Kommunikation.

  • Welche Inhalte liegen mir? Sind es fachliche Analysen, emotionale Geschichten, humorvolle Beiträge oder Diskussionen? Nutzt das, was euch leicht fällt und Spaß macht.

Wichtig ist, dass ihr euch traut, verschiedene Ansätze auszuprobieren. Die besten LinkedIn-Profile entstehen oft durch kontinuierliches Lernen und Anpassen. Beobachtet, wie eure Beiträge ankommen, welches Feedback ihr bekommt und welche Interaktionen besonders gut funktionieren. Auch euer eigenes Gefühl ist ein wertvoller Kompass. Fühlt ihr euch wohl mit eurem Auftritt, strahlt ihr das auch aus.

Mit der Zeit entwickelt ihr so euren ganz eigenen LinkedIn-Stil, der zu euch passt und euch authentisch sichtbar macht. Ihr müsst dabei nicht nur einen bestimmten LinkedIn-Typen präsentieren. Viele LinkedIn-Profile sind Mischungen aus mindestens zwei der hier dargestellten Typen. So können Entertainer zugleich auch Netzwerker sein, Netzwerker auch Motivatoren, Motivatoren auch Praktiker, etc. 

Tonalität im Team: Wie ihr einheitlich kommuniziert

Gerade in Unternehmen, in denen mehrere Mitarbeitende oder Führungskräfte auf LinkedIn aktiv sind, ist eine einheitliche Tonalität besonders wichtig. Dabei geht es nicht darum, dass alle immer mit genau denselben Worten oder im gleichen Stil schreiben. Vielmehr sollte die grundsätzliche Haltung und Botschaft nach außen hin stimmig und erkennbar bleiben. Nur so entsteht ein klarer, authentischer Unternehmensauftritt, der Vertrauen schafft und Wiedererkennung ermöglicht.

Um das sicherzustellen, solltet ihr als Team gemeinsam einige wichtige Fragen klären und verbindliche Leitlinien entwickeln:

  • Welche Themen stehen im Fokus? Legt fest, welche Inhalte und Themen für euer Unternehmen und eure Zielgruppe besonders relevant sind. So vermeidet ihr thematische Streuung und sorgt dafür, dass eure Kommunikation strategisch und zielgerichtet bleibt.

  • Welche Worte oder Formulierungen nutzen wir? Ein gemeinsamer Wortschatz, bestimmte Schlüsselbegriffe oder bevorzugte Formulierungen helfen dabei, den Ton konsistent zu halten, auch wenn verschiedene Personen unterschiedliche Schreibstile haben.

  • Welche Haltung haben wir zu bestimmten Themen? Gerade bei kontroversen oder branchenspezifischen Fragen ist es wichtig, sich als Team auf eine gemeinsame Haltung zu einigen. So können alle Beteiligten sicher und einheitlich auftreten.

  • Wie reagieren wir auf Kommentare? Definiert, wie ihr auf positives wie auch kritisches Feedback reagieren wollt, welche Umgangsformen erwünscht sind und wer im Team für welche Antworten zuständig ist. Das sorgt für Professionalität und vermeidet widersprüchliche Signale.

Ein internes Guideline-Dokument, in dem all diese Punkte klar festgehalten sind, ist ein wertvolles Werkzeug. Es unterstützt alle, die in eurem Namen kommunizieren, dabei, die Corporate Identity auch auf persönlicher Ebene sichtbar zu machen. So entsteht ein stimmiges Gesamtbild, das eure Marke stärkt und eure LinkedIn-Aktivitäten effektiver macht. Regelmäßige Abstimmungen und Feedback-Runden helfen außerdem, die Tonalität bei Bedarf anzupassen und weiterzuentwickeln.

Fazit: Egal welcher Stil, Hauptsache authentisch

Personal Branding ist ein strategisches Werkzeug, das euch hilft, sichtbar zu werden, Vertrauen aufzubauen und neue Chancen zu schaffen. Es gibt keinen allgemeingültigen Ansatz dafür, denn LinkedIn bietet Raum für verschiedenste Typen. 

Wichtig ist, dass ihr euren eigenen, authentischen Stil findet, der zu euren Zielen passt. Ganz gleich, ob ihr Kunden gewinnen, Mitarbeiter begeistern oder euch als Branchenstimme etablieren möchtet. Wenn ihr eure Identität und Werte klar kommuniziert, wird euer LinkedIn-Auftritt glaubwürdig und effektiv.


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