Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting - Das Wichtigste in Kürze:
Ausbildungsmarketing bezieht sich auf alle langfristigen Maßnahmen und Strategien, die ein Unternehmen ergreift, um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu positionieren.
Der Begriff Azubi Recruiting umfasst die operativen und kurzfristigen Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um offene Ausbildungsstellen mit geeigneten jungen Talenten zu besetzen.
Zielgruppe im Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting sind meist Jugendliche und Schüler, aber auch Studenten und Quereinsteiger können eine potenzielle Zielgruppe sein.
Durch Maßnahmen, wie z.B. die Nutzung von Social Media Jobads, Recrutainment und nutzerfreundliche Bewerbungsprozesse, stellt ihr sicher, genug geeignete Bewerbungen für eure Ausbildungsstellen zu erhalten.
In den meisten Bundesländern beginnt im September das neue Ausbildungsjahr. Die meisten zukünftigen Azubis haben ihre Bewerbungen schon im Frühjahr versendet und viele von ihnen haben bereits eine Ausbildungsstelle in Aussicht. Wenn ihr eure Ausbildungsstellen noch nicht vergeben konntet, solltet ihr jetzt schnell handeln und gezieltes Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting betreiben.
Die Unterschiede von Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting
Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting gehören beide zum Personalmarketing. Die Begriffe werden oftmals synonym verwendet. Obwohl es in beiden Bereichen durchaus Überschneidungen gibt, sind Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting jedoch nicht dasselbe.
Was ist Ausbildungmarketing?
Ausbildungsmarketing bezieht sich auf alle langfristigen Maßnahmen und Strategien, die ein Unternehmen ergreift, um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu positionieren. Ziel ist es, eine starke Arbeitgebermarke zu etablieren und das Unternehmen in der Öffentlichkeit positiv darzustellen, um langfristig eine größere und qualifiziertere Anzahl von Bewerbungen potenzieller neuer Azubis zu generieren.
Was ist Azubi Recruiting?
Der Begriff Azubi Recruiting umfasst die operativen und kurzfristigen Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um offene Ausbildungsstellen mit geeigneten jungen Talenten zu besetzen. Es handelt sich um einen aktiven Prozess, der die Generierung von Bewerbungen und die Auswahl der besten Bewerber beinhaltet.
Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting sollten gemeinsam genutzt werden, um mehr qualifizierte Bewerbungen zu erhalten.
Die Wahl der richtigen Azubi-Zielgruppe
Eure Zielgruppe ist sowohl im Azubi Recruiting als auch im Ausbildungsmarketing die der angehenden Auszubildenden. Dabei handelt es sich überwiegend um Schülerinnen und Jugendliche, teilweise aber auch um Studenten oder Quereinsteiger.
Ihr müsst euch somit Gedanken darüber machen, ob ihr Auszubildende direkt von der Schule haben möchtet, oder ob für euch auch ältere Azubis, die bereits Berufserfahrung oder ein abgebrochenes oder auch beendetes Studium hinter sich haben, für euch infrage kommen.
Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium ist das der Noten. Früher hatten Unternehmen den Vorteil, dass sie sich unter den Schulabgänger diejenigen als neue Auszubildende heraussuchen konnten, die die besten Noten hatten. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies leider nicht mehr möglich. Ihr müsst euch daher fragen, wie wichtig euch gute Schulnoten wirklich sind.
Sind euch vielleicht bestimmte Social Skills wichtiger als gute Noten in Deutsch, Mathe und Englisch? Oder bietet ihr Ausbildungsstellen an, wo gute körperliche Fitness wichtiger ist als schulische Leistungen? Könnt ihr schulschwache Bewerber in der betrieblichen Ausbildung so sehr unterstützen, dass das fehlende Wissen und Können so ausgeglichen wird, dass der Azubi nicht nur den betrieblichen Teil, sondern auch die Berufsschule erfolgreich absolvieren kann? Dann wären auch Schüler mit schwachen schulischen Leistungen eine geeignete Zielgruppe.
Was wünschen sich Azubis von Unternehmen?
Allen voran wünschen sich die neuen jungen Talente von den Unternehmen Transparenz bezüglich der zukünftigen Aufgaben und Möglichkeiten. Dabei sind sie vor allem an den karrieretechnischen und finanziellen Aussichten interessiert.
Die junge Generation legt viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance. Azubis suchen daher nach Unternehmen, die ihnen flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Homeoffice bieten.
Deshalb fällt auch die Rekrutierung von Azubis in handwerklichen Berufen schwer, da in solchen Branchen flexible Arbeitszeiten und Homeoffice kaum möglich sind. Hier gilt es mit anderen Benefits zu werben, wie zum Beispiel mit einer Vier-Tage-Woche.
Des Weiteren wünschen sich junge Talente gute Vorgesetzte, eine umfassende Betreuung und Mentoring. Außerdem legen sie großen Wert auf ein gutes Betriebsklima und ein unterstützendes Arbeitsumfeld.
Viele Azubis wünschen sich ein angenehmes Betriebsklima, gute Vorgesetzte und ein umfassendes Mentoring.
Mit diesen Maßnahmen steigert ihr die Effektivität eures Ausbildungsmarketings
Um euch als attraktiver Arbeitgeber für Auszubildende zu positionieren, solltet ihr folgende Maßnahmen umsetzen:
Employer Branding: Bevor ihr mit eurem Ausbildungsmarketing beginnt, müsst ihr zunächst an eurem Employer Branding arbeiten. Das bedeutet, dass ihr euer Unternehmen als attraktiven Ausbildungsplatz etablieren müsst. Dies funktioniert meist durch transparente Einblicke in euer Unternehmen, zum Beispiel, indem ihr eure Azubis auf euren Social Media Kanälen über ihren Arbeitsalltag berichten lasst. Weitere Maßnahmen zur Stärkung eures Employer Brandings als ausbildendes Unternehmen wäre zum Beispiel der Besuch von Schulen und Karriereevents, die Nutzung von Aktionstagen wie den Girls´Day und Boy´s Day oder eigene Firmenveranstaltungen für Schüler. Auch das Angebot von Praktikas und Schnuppertagen kann helfen, zukünftige Azubis bereits auf euch als Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Am wichtigsten ist aber, dass ihr tatsächlich eine hohe Ausbildungsqualität bietet.
Die richtigen Kanäle nutzen: Das beste Employer Branding nutzt nichts, wenn ihr die falschen Kanäle nutzt, um auf euch als Ausbildungsbetrieb aufmerksam zu machen. Nutzt neben Social Media und eurer eigenen Karriereseite auch weitere Karriereseiten und Jobbörsen, wie zum Beispiel Azubiyo, Indeed oder die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Achtet darauf, eure Anzeigen gut sichtbar und ansprechend zu gestalten. Generell wird die Du-Ansprache von den jungen Talenten bevorzugt.
SEO und Local SEO: Um von den jungen Talenten bei ihren Recherchen zu geeigneten Ausbildungsplätzen gefunden zu werden, solltet ihr, je nach Unternehmensgröße und Einzugsgebiet, SEO und Local SEO betreiben. Wenn ihr nach Azubis von überall aus Deutschland oder gar der ganzen Welt sucht, müsst ihr bei allgemeinen Suchanfragen zu eurer Branche auf Google, aber auch auf Social Media, mit eurem Unternehmen gefunden werden. Sucht ihr vor allem Azubis aus der Region um eure Standorte, dann müsst ihr für lokale Suchanfragen zum Thema Ausbildung und zu eurer Branche gefunden werden. Dies funktioniert zum einen durch gezieltes Content Marketing, zum Beispiel durch Blogartikel zum Thema Ausbildung, aber auch durch die Eintragung in Online Verzeichnisse.
Social Media: Neben Karrierewebseiten und Jobbörsen, solltet ihr eure Stellenanzeigen und Posts über euch als Ausbildungsbetrieb auf euren Social Media Kanälen veröffentlichen und am besten sogar als Social Ads schalten, da die Jugendlichen am meisten auf Social Media anzutreffen sind. Achtet auch hier auf die richtige Ansprache, bevorzugt die Du-Ansprache. Nutzt Emojis und stellt euer Unternehmen transparent und offen dar. Bietet den jungen Talenten die Möglichkeit, sich direkt über Social Media bei euch zu bewerben, möglichst in kurzen und einfachen Schritten, ohne dass sie erst einen Lebenslauf oder ein Anschreiben erstellen müssen.
Mit diesen Maßnahmen verbessert ihr euer Azubi Recruiting
Effektives Azubi Recruiting stellt sicher, dass ihr schnell und gezielt passende Bewerber findet und einstellt. Hier einige Maßnahmen zur Verbesserung eures Recruiting-Prozesses:
Stellenanzeigen Optimieren: Stellt sicher, dass eure Stellenanzeigen klar und ansprechend formuliert sind und eurer Unternehmen transparent und offen wiedergeben. Beschreibt genau, welche Aufgaben und Anforderungen die Azubis erwarten und welche Vorteile und Benefits ihr bietet.
Informationen bereitstellen: Stellt sicher, dass die potenziellen Bewerber alle wichtigen Informationen für ihren Orientierungs- und Entscheidungsprozess erhalten. Stellt auch offen die finanziellen Möglichkeiten und die Karrierechancen dar.
Nutzerfreundlicher Bewerbungsprozess: Lebensläufe und Anschreiben verfassen, dauert vielen jungen Talenten zu lange und benötigt zu viel Aufwand. Die Jugendlichen wollen sich möglichst innerhalb weniger Minuten bei einem Unternehmen bewerben können. Richtet daher eure Bewerbungsprozesse darauf aus, zum Beispiel indem ihr Onlineformulare nutzt. Achtet zudem darauf, schnell auf Bewerbungen zu reagieren und haltet die Bewerber über den Stand des Bewerbungsprozesses auf dem Laufenden.
Recrutainment nutzen: Um die Candidate Experience zu verbessern und die Absprungrate zu verringern, lohnt es sich, Recruitainment zu nutzen. Das Bewerbungserlebnis soll beim Recrutainment angenehm und vor allem unterhaltsam sein. Das erreicht ihr, indem ihr euren Bewerbungsprozess mit spielerischen Elementen ergänzt, nach dem Prinzip der Gamification. Solche können u.a. Online-Spiele zur Berufsorientierung sein, die als Selbsttest angeboten werden können oder auch interaktive Recruiting-Events.
So wirken Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting zusammen
Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting sollten Hand in Hand gehen. Ein starkes Ausbildungsmarketing legt den Grundstein für ein erfolgreiches Azubi Recruiting, indem es das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positioniert und das Interesse potenzieller neuer Azubis weckt. Azubi Recruiting sorgt dann dafür, dass die gewonnenen Interessenten effektiv und effizient in den Bewerbungsprozess geführt werden.
Insgesamt ist die Kombination aus Ausbildungsmarketing und Azubi Recruiting der Schlüssel, um schnell und nachhaltig motivierte Auszubildende zu finden und langfristig zu binden. Durch eine ganzheitliche Strategie, die beide Aspekte integriert, könnt ihr eure Ausbildungsstellen erfolgreich besetzen und eure Position als attraktiver Ausbildungsbetrieb stärken.